Einen Tag nach der Beerdigung von seiner Tochter Sabrina
wurde Kendrone nach New York zitiert. Kendrone war zwar in einer der chicagoer Gruppen,
die für Capone arbeiteten, do durch seine Heirat mit der adoptiv Tochter von
Gaetano Reina, gehörte er nun automatisch zur New Yorker Lucchese Familie, da
Kendrone selbst keiner großen Mafia Familie angehörte und wenn Gaetano ich,
befahl zu erscheinen, dann hatte Kendrone diesem Aufruf zu Folgen.
Er betrat den das „Büro“ von Gaetano, der Raum war gut
eingenebelt und es roch nach Zigarren und Zigaretten. Einer von Gaetanos Leuten
führte ihn zu einem Tisch, Kendrone nahm platz und kurz darauf erschien auch
Gaetano.
Von Aussehen her, war Gaetano „Tom“ Reina eher durchschnitt,
nichts besonderes. 1889, als Sohn des großen Giacomo Reina, in Corleone, Sizilien geboren,
wanderte er schon früh nach Amerika aus und machte schnell Karriere, unter Joe Masseria gings dann bis an die Spitze der Lucchese
Familie, der der großen 5 Familien, die New York beherrschen.
Mit seiner rauhen Stimme begrüßte er Kendrone und sprach ihm
sein Beileid aus.
„Das mit deiner Tochter tut mir Leid, sie war ein wirklich
bezauberndes Wesen.“ begann er.
„Dennoch geht das auf deine Kappe, du hast Di Valpecca vor
allen Leuten bloß gestellt, somit mußte ich ihn aus der Familie werfen. Hättest
du Hitzkopf das intern geregelt, wäre das alles nicht passiert. Ich hätte einen
kühlen Kopf bewahrt, aber das unterscheidet uns beide eben und darum bin ich
auch das Oberhaupt der Familie und du nur eines der vielen kleinen Räder in
dieser Maschinerie.“
Die Worte Gaetanos traffen ihn wie ein Schlag in die Fresse,
aber Gaetano hatte recht, er allein war schuld, er hätte sich Di Valpecca
nehmen und im Hafen, ohne Zeugen einfach umlegen sollen.
„Wir könne dir da nicht helfen“, sprach Gaetano weiter,“das
Problem ist alleine das deine, nur erledige es schnell, passiert meiner Tochter
irgendetwas, dann ziehe ich dich dafür zur Verantwortung und dann, mein Freund,
wirst du leiden, sehr lange leiden und am Ende wirst du sterben. Ich hoffe du
verstehst mich.“
Kendrone nickte schweigend.
„Ich habe dich aber aus einem anderen Grund her bestellt. Deine
kleinen Eskapaden, sind uns hier nicht unentdeckt geblieben, auch wenn du dir
noch solche Mühe gibst und es in Chicago ist. Dennoch spricht man darüber,
zeigt mit dem Finger auf die Familie und lästert. Kendrone, wenn du keine Ehre
hast, nimm eine Pistole und schieße dir das Hirn raus. Bist du aber ein Mann von
Ehre, so sorge dafür, dass die Ehre der Familie erhalten bleibt. Wir alle haben
unsere kleinen Abenteuer, aber wir haben sie so, dass es niemandem auffällt und
somit die Ehre der Familie gewahrt bleibt. Als Zeichen meines guten Willens und
weil ich glaube, dass du ein vernünftig denkender Mann bist, werde ich das
alles vergessen was ich bisher erfahren habe. Dennoch brauchst du einen
Denkzettel.“
Kendrone schluckte schwer, sah schon im Geiste wie die
Männer von Gaetano ihm mit der Eisenwuz bearbeiteten, doch dann sprach Gaetano
weiter.
„Du wirst für mich Geld drucken, ich habe hier in New York
ein paar kleinere ….sagen wir mal Probleme. Du druckst für mich in Chicago das
Geld, was ich hier brauche und komm mir jetzt nicht mit deinem Busenfreund
Capone, dieser Sack ist nicht mehr Wert als ein Haufen Hundescheisse. Nächste
Woche werden dir Maschinen und Druckplatten geliefert, such einen geeigneten
Ort und sieh zu, das du nicht erwischt wirst, denn noch einmal lasse ich die
Familienehre von dir nicht beschmutzen.“
Es folgte noch etwas harmloseres Geplänkel bevor man sich entschloss in das Restaurant von Luigi Petersoli zu gehen, da es dort die besten Involtini di Melanzane gab.
Am nächsten Tag fuhr Kendrone zurück nach Chicago, wieder
hatte er ein Problem mehr, bisher hatte er sich nur um den Alkohol gekümmert,
hatte sogar das Glücksspiel außen vor gelassen und nun musste er neben der Jagt
auf Di Valpecca auch noch Falschgeld drucken.
Er fühlte sich schlecht, doch irgendwie würde er das alles
schon in den Griff bekommen.
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