Quintus war zwar früh aufgestanden doch Lycia war wohl noch früher und
schon aus dem Haus. Livia hatte ihre Arbeiten im Haus erledigt und wuselte
derweil außen ums Haus. Er machte sich frisch, zog sich an und wollte einen Spaziergang
machen. Als er die Tür öffnete erschrak er, denn vor ihm stand sein Vater mit
seiner Gefährtin. Der Blick des Vaters
war alles andere als fröhlich, gut eigentlich konnte der alte Mann auch niemals
fröhlich sein, zumindest hatte Quintus ihn niemals lachen hören.
Der Alte schubste ihn mit einem "Tal" ins Haus und das nächste
'freundliche' Wort war "setzen". Quintus ahnte was nun kommen würde,
er hatte mit seinem Handeln um Lycia in Victoria für mächtig Aufruhr gesorgt
und früher oder später musste das einfach irgendwann mal bei Marcus landen.
Alle setzten sich und die Gefährtin vom alten legte ihre Schleier ab.
Quintus war erstaunt welche eine Schönheit die Gefährtin seines Vaters
war, aber irgendwie tat sie ihm auch leid, denn würde sie ihm keinen männlichen
Nachwuchs schenken, würde er sie bald verstoßen oder wie so oft bei voran
gegangenen Frauen, einfach versklaven.
Quintus servierte Wein, wollte Livia nicht rein holen, da er wusste, das
sein Alter keine Hemmungen hatte sein Vergnügen auch vor den Augen seiner
Gefährtin aus zu leben.
Bevor Quintus zu Wort kam legte sein Vater auch schon los. Ein
Donnerwetter einem Weltuntergang gleich prasselte auf ihn nieder. Wie er es
wagen könnte ein Händler Haus im Namen der Familie zu beschuldigen, den Ruf zu
schädigen und das alles wegen einer Frau, die ja eh schon bei der Familie in
Ungnade stand, dank ihrer Mutter. Als Quintus dann endlich mal zu Wort kam und
versuchte sein Handeln zu erklären bekam er von seinem Alten wiedermal den Standard
Spruch zu hören, das er ihm ja schon hundert mal gesagt habe das Gefühle einem
nur das Hirn weich machen und für Chaos sorgen, Chaos was Quintus nun in
Victora angerichtet hatte. Er forderte Quintus auf sich umgehend bei Haus
Crispus zu entschuldigen und jede weitere Aktion ein zu stellen, da der Ruf der
Familie Calpurnianus auf dem spiel stand und Quintus gerade mit Hochdruck
diesem Schaden zufügen würde.
Quintus gab darauf keine Widerworte, denn er hatte das eh vor und noch
mehr, er wollte die ganze Sache Aufklären, damit das alles endlich Endet. Das
er und Lycia wieder zueinander gefunden hatten, sagte er natürlich nicht, sein
Alter würde ihn an Ort und Stelle in Stücke reißen.
Nach der Bergpredigt des alten und zwei weiteren Bechern Wein, machten
sich Vater und Gefährtin wieder auf den Weg, natürlich musste sein Vater
erwähnen, dass er seine Anstrengungen nun verdoppeln würde ihm eine Gefährtin
zu beschaffen. Aber damit hatte Quintus gerechnet.
Einige Stunden später machte Quintus sich auf den Weg zum Haus Crispus,
ihm war klar, das man ihm wahrscheinlich dort nicht glauben würde, dennoch
wollte er er die Sache aufklären.
Bei Crispus angekommen wurde er schnell zu Lycia vorgelassen, Gaius lag
krank im Bett.
Natürlich brachte seine Anwesenheit misstrauen und Panik ins Haus, doch
als er begann zu erzählen warum er gekommen war, legte sich die Unruhe etwas.
Er entschuldigte sich aufrichtig und begann zu erklären warum er getan hatte
was er tat. Lucia hörte ihm geduldig zu, war bis zu einem gewissen Moment aber
davon überzeugt, dies wäre wegen ihm und Aurora passiert. Als Quintus das Missverständnis
auflöste und erklärte das es wegen ihm und Lycia ging und die beiden Gefühle
füreinander hatten wurde es ruhig im Raum und man begann zu verstehen.
Schließlich kam Quintus zum Ende, nur eine Frage stand noch im Raum und
er rechnete nicht mit einer wahren Antwort, doch warum auch immer gab Lucia ihm
diese und im inneren wusste er, sie es es entsprach der Wahrheit. Er wirkte
sichtlich erleichtert, fühlte eine Last von seinen Schultern fallen. Er
bedankte und verabschiedete sich von Lucia, er war froh das nun alles ein
einigermaßen gute Ende gefunden hatte. Mit Grüßen von Lucia an Lycia verließ er
das Haus und ging nach Hause zurück.
Gegen Nachmittag ging er zum Hafen, Lycia war auf der Versammlung der
Händler, beide hatten sich verpasst, somit konnte er ihr noch nicht sagen was
der Tag gebracht hatte. Er ging zum Leuchtturm und schaute auf den Vosk, wie so
oft, wenn er nachdenken wollte oder einfach nur seine Ruhe brauchte. Irgendwann
hörte er eine Stimme, es war die von Aurora. Sie setzte sich zu ihm und Quintus
erzählte ihr, von dem Besuch seines Vaters und dem Entschluss, die ganze
Geschichte um Lycia und den Sklaven fallen zu lassen. Aurora verstand natürlich
erstmal nicht warum und war wütend, doch je mehr Quintus ihr erzählte desto
mehr konnte sie seinen Entschluss verstehen. Natürlich wollte sie dennoch
weiter machen, aber Quintus riet ihr es zu lassen, würde sie das nur in
unnötige Schwierigkeiten bringen und sie solle lieber an sich, ihren Gefährten
und ihre Zukunft denken, was sie schlussendlich auch eingesehen hatte.
Gemeinsam gingen sie zurück in die Stadt und gingen dann ihrer Wege.
Als Quintus dann in seinem Heim ankam, schlief Lycia auf dem Lectus und
er weckte sie mit einem Kuss, setzte sich zu ihr und erzählte ihr alles was an
diesem Tage vorgefallen war. Lycia lauschte und verstand sehr schnell,
akzeptierte was er getan hatte und war, so wie er glücklich, dass das alles nun
zu einem recht guten Ende gekommen war. Er ließ sich dann von ihr noch
erzählen, was alles auf der Versammlung der Händler Kaste passiert ist und was
alles besprochen wurde.
Dann war es Zeit für ein kleines Geschenk für Lycia. Quintus hatte nach
seinem Besuch im Hause Crispus einen reisenden Händler getroffen, der diverse Kleintiere
im Angebot hatte, dort hatte er ein Frevet für sie gekauft, das er ihr nun zu
kommen ließ.
Ihre Freude war groß über das süße Tier und Quintus war glücklich sie
wieder so herzhaft lachen zu hören, es tat auch ihm gut. Da es nun spät war und
beide auch sehr müde, begaben wie sich zu Bett. Da beide wieder auf einer Liege
zusammen lagen schlug er vor die andere Liege morgen entfernen zu lassen, was
Lycia sehr begrüßte. Sein Vater würde Gift und Galle spucken, würde er wissen,
das er und Lycia sich immer näher kamen und sogar einmal das Wort Gefährtschaft
fiel.






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