VICTORIA: Dreckige Nordflüchtlinge

Quintus ging, nach einem langen Arbeitsreichen Tag ein wenig spazieren, frische Luft soll ja den Geist beleben. Auf dem Weg zwischen der Curia und der Herberge traf er auf Lycia, Callista und Lucia, die über alles möglich sprachen. In Verlaufe des Gesprächs kam dann auch das Thema auf die Mobilmachung auf und Quintus, der ja schon für den Einsatz unterschrieben hatte, in dem Glauben, der Administrator würde davon wissen und hätte diesen Einsatz auch genehmigt, äußerte den Verdacht, das man nun auf die Nordleute verzichten müsse, immerhin ein beachtlicher Teil der Bevölkerung, da irgendeiner der roten Kaste wohl diese wohl beleidigt hatte, zumindest könnte man es als Beleidigung ansehen wenn einer sagt ...dreckige Nordflüchtlinge.... Das waren zumindest die Worte, die Thorben ihm am morgen erzählt hatte, als er ihm davon berichtete, was für ein Auflauf auf der Straße vor der Herberge gewesen war und das so einige das auch mitbekommen hatte, so auch die beiden Damen der blauen Kaste die direkt neben ihm standen. Was Quintus verwunderte war, das sich Lucia plötzlich begann aufzuregen, ihre Stimme erhob, dabei hatte er nur einen Verdacht geäußert, ob die Leute sich nun wirklich alle angesprochen fühlten, stand auf deinem anderen Pergament. Dennoch war sie so aufbrausend, das sie plötzlich das Weite suchte, sehr zu Verwunderung der Anwesenden, aber vielleicht hatte sie aus seinen Worten auch was völlig falsches heraus gehört.

Kurz darauf löste sich die kleine Gruppe auch schon wieder auf, Lycia und er gingen nach Hause. Seine Gefährtin war recht müde und ging in Bett, während er noch etwas arbeiten wollte. Morgen war Ratsversammlung und er war gespannt darauf, was der Administrator zu dem Einsatz gegen die Piraten zu sagen hatte, denn ohne seine Einwilligung dürften Einsätze und eine Mobilmachung  ja wohl nicht durchgeführt werden.

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Nachdem der Prätor wieder zu Hause war und auch seine Nichte, hatte Thorben zu später Stunde endlich Feierabend und ging zur Herberge. Er verweilte noch einen Moment draußen, da unten auf der Straße wieder mal lautstark gestritten und diskutiert wurde. Als er da so stand hörte er eine Stimme die ihn grüßte und als er sich umdrehte sah er eine junge Frau in grünen Roben, die sich als Lady Seraphina vorstellte. Nachdem er sich ebenfalls vorgestellt hatte, fragte sie ihn ob er sie zum Imbiss begleiten würde, auf einen Ka-La-Na und er willigte ein. Er bestellte zwei Ka-La-Na und reichte ihr einen der Becher, doch bevor er sich zu ihr setzen konnte um ein weiteres Gespräch mit ihr zu führen wurde Thorben in ein Gespräch verwickelt, welches zwei Leute führten wovon sich einer als Arrec vorstellte.

 

Es ging um einen Einsatz der hiesigen Schiffsflotte und von den Bürgern, die sich weigerten sich einem Kampf gegen die Piraten an zu schließen und Thorben wurde nach seiner Meinung gefragt. Thorben hielt nichts davon Bürger auf ein Schlachtfeld zu führen, dafür sei die rote Kaste einer jeden Stadt da, war seine Antwort und er stand dazu. Im Ernstfall sollten alle Bürger zu den Waffen greifen und diese Verteidigen, so wie es die Geschichten über Ar's Station erzählen, wo sogar zum Schluss die männlichen Sklaven auf den Mauern der Zitadelle standen um den cosischen Söldnern  Wiederstand zu leisten, doch gehören für ihn bewaffnete Bürger nicht auf ein Schlachtfeld außerhalb der Stadt, das wäre das Vorrecht der roten Kaste, die für den Kampf und das Schlachtfeld schließlich ausgebildet wurden.

Im Laufe des Gesprächs gesellte sich Thorbens Sohn Mika hinzu und genau  jetzt zeigte die Beleidigung von dem Krieger am Vortag seine Wirkung und zeigte auch, das das Thema schon in der ganzen Stadt die Runde machte. Mika wurde gefragt, ober er unterzeichnen würde und dieser entgegnete, dass er als dreckiger Nordflüchtling nicht möchte das irgendwas durch seine Anwesenheit beschmutzt würde. Arrec wirkte wie vor den Kopf gestoßen und Mika setzte noch einen nach als er sagte, er würde unterschreiben, wenn dieser Krieger, der die Beleidigung aussprach, ein gewisser Caius, sich öffentlich entschuldigen würde.

Interessanter weise tauchte just in dem Moment eben dieser Caius auf und zwischen Mika und Ihm entbrannte eine sehr heiße Diskussion, in deren Verlauf man hätte vermuten können, das bald die Gladii sprechen würden



 

Irgendwann sprach Caius eben diese Entschuldigung aus, doch mit seiner gekonnt geschickten Art kleinere Spitzen zu verteilen und Mikas gekonnter Art eben genau diese Spitzen sofort auf zu greifen und so ging die heftige Diskussion weiter nur dieser Arrec wirkte mittlerweile immer verzweifelter.

Irgendwann versuchte man Thorben in das Geschehen mit ein zu beziehen, doch dieser ließ sich nicht dazu reizen, auch weigerte er sich für den Beitritt zur Flotte zu unterschreiben, schließlich war sein Heimstein der von Thentis und nicht der von Victoria, was hatte er mit dieser Stadt am Helm, ausser dass er beim Prätor eine Schuld auszulösen hatte, da dieser ihm geholfen hatte.

Thorben hatte schon viel erlebt, auch wenn vieles in seinen Erinnerungen, nach seinem Unfall, noch im dunkeln liegt, doch so ein Chaos in der roten Kaste, wie er es hier in den paar Hand, in Victoria erleben durfte, hatte er noch nicht gesehen und er war sich sicher, dem Ubar von Thentis wäre sowas nicht passiert, er hätte die Anführer der roten so in den Arsch getreten, das sie bis in die Tahari fliegen würden. Caius versuchte es immer wieder ihn mit geschickten Worten dazu zu bewegen sich dem Kampf gegen die Piraten anzuschließen doch Thorben blieb seinem Heimstein treu, er würde nur Blut für seinen Heimstein vergießen, wie es sich für einen Krieger mit Stolz und Ehre gehört.

Schließlich löste sich das ganze Spektakel auf, Arrec blieb beim Imbiss, Caius ging und auch Thorben und Mika verließen den Imbiss, gingen in Mikas Unterkunft und sprachen dort noch mal über das geschehene. Zu dieser Runde gesellte sich später noch ein weiter Nordmann, dessen Ansicht über die Beleidigung eine völlig andere war und er diese auch nicht als solche aufgefasst hatte. Wie es aussah, bekam dieser Caius dann doch noch den ein oder anderen Axtschwingenden Nordmann auf seine Boote. Doch Thorben würde weiter die Augen offen halten, es interessierte ihn sehr, was hier in dieser Stadt alles passierte, noch war er für eine weitere Hand in dieser Stadt, bevor er endlich heimkehren würde. Heimkehren in eine Stadt, wo die rote Kaste einig hinter dem Ubar stand und keine Bürger sinnlos auf die Schlachtbank führen würde und wo das Chaos vor den Toren der Stadt bleiben würde.