Mal sehen, mit was ich Euch so vollsülzen kann... :D

ARGENTUM; Aliya, Sklavin auf der Flucht

Aliyas Plan stand fest und sie hatte in den letzten Tagen alles vorbereitet, ein kleines Fresspaket war gemacht und hinter der Terrasse verstaut, mit der Sklavin der Schneiderin hatte sie eine Abmachung getroffen, diese würde Nachts aus ihren alten Sklavenkleidern was schickes  unauffälliges schneidern, doch erst musste noch gearbeitet werden. 

Es klopfte an der Haustüre und es war Aurora und Lucius, der Krieger, die beiden wollten zum Prätor, der gerade im Wohnraum war. Sie bat die Beiden um Geduld und holte den Herrn. 

Aurora und Lucius wollten mit Quintus über einen Gefährtschaftsvertrag und die dazu gehörige Feier reden. Alle vorgebrachten Punkte waren zum Glück die, wie sie in dem Vertrag standen, den Quintus als Standard Vertrag bezeichnete. Er schlug den beiden vor einen Vorvertrag zu erstellen, den sich Beide durchlesen würden und ihm dann die  Änderungen mitteilen. Schnell war alles geklärt und die Beiden verließen das Haus.
In der Zwischenzeit warf Aliya ein paar alte Brötchen durch das Fenster, was Livia, die gerade die Küche betrat sofort auffiel und sie wollte wissen was sie da mache und warum. Livia schickte sie raus, sie solle selber nachschauen und sie würde zum Markt gehen um noch ein zu kaufen. Da Livia nun abgelenkt war konnte sie schnell das Haus verlassen doch Livia war schneller als sie dachte und stand plötzlich wieder bei ihr. Aliya wurde langsam nervös, doch sie hatte einen Einfall, drückte Livia den Korb mit den Einkäufen in die Hände und meinte sie müsse zur Schneiderin, noch ein Kleid für die Herrin abholen, Livia stimmte zu, der Paln schien doch noch auf zu gehen.

Bei der Schneiderin angekommen wartete Aliya auf einen ruhigen Moment um  mit der Kajira zu sprechen, die ihr dann das Paket mit den geänderten Sachen gab, dafür gab Livia ihr von den 15 Kupfer, die sie noch aus Victoria hatte 5 Kupfer als Bezahlung, alles natürlich heimlich. Aliya rannte mit dem Paket unter dem Arm zu einer abgelegenen Latrine, worin sie sich geschwind umzog. So angezogen mit Robe, Schleier und Schal, der ihren Kragen bedeckte verließ die die Latrine. Ihr war bewusst, das ihr drakonische Strafen drohten, würde sie erwischt werden, vielleicht sogar der Tod, aber alles war besser als ein Leben lang nur eine Topfsklavin in einem hohen Haus zu sein.

Sie holte das kleine Fresspaket vom Haus weg und wie üblich fiel es niemandem auf, manchmal hatte sie das Gefühl einfach nur unsichtbar zu sein. Schnellen Schrittes ging sie wieder durch die Strassen der Stadt und über den Markt, wo Livia gerade von der Gefährtin aufgehalten wurde, was ihr nur recht sein konnte. Auf großem Abstand ging sie an allen vorbei und überquerte die Brücke, lief schnell in den Wald bevor Aurora und ein Krieger sie sahen, die ihr entgegen kamen. Aliya hatte mitbekommen, das die Stadt unter Quarantäne stand, konnte so also nicht über die Strasse flüchten, also musste sie durch den Wald, wo natürlich auch Wachen herum liefen. Immer wieder musste sie sich im Wald vor den Wachen verstecken, immer in Sorge von denen oder von irgendwelchen Verfolgern gefangen zu werden, doch irgendwann waren keine Wachen mehr zu sehen und sie konnte sich der Strasse nähern, könnte sich vielleicht einer kleinen Reisegruppe anschließen, fehlten ihr doch die Wachen.

Livia hatte in der Zwischenzeit zu Hause auf Aliya gewartet, doch sie kam und kam nicht Heim. Livia wurde immer nervöser und machte sich daran die Betten der Herrschaften zu machen, dabei fiel ihr ein Zettel in die Hände auf denen Aliya eine kurze krakelige Botschaft hinterlassen hatte:

"Es tut mir leid, be well, Aliya"

Leichenblass stürmte Livia zu ihrem Herren um ihm den Zettel zu zeigen und auch er wurde blass, verstand erst nicht was und wieso, dann wurde er wütend und am Ende musste er sich auch noch eingestehen, dass er nicht mal was machen konnte, würde Aliya die Wachen um die Stadt passieren und weiter flüchten, nicht bevor die Quarantäne aufgehoben war. Livia machte sich große Vorwürfe, da sich Aliya ja doch recht merkwürdig benommen hatte und sie diesem keine sonderliche Bedeutung geschenkt hatte, sie war als Erste für das Mädchen verantwortlich und sie hatte versagt, doch ihr Herr strafte sie nicht dafür, denn keinem im Hause oder dem näherem Umfeld ist wohl irgendwas aufgefallen, alles haben versagt.

!!!ZEITSPRUNG!!!
Fast zwei Hand war Aliya unterwegs gewesen, immer in der Sorge erwischt zu werden. Sie lief entlang der Strassen oder mit kleinen Gruppen zusammen, immer darauf bedacht das niemand ihren Kragen sieht oder die Beschriftung am Bein. Nur knapp entkam sie einem Überfall auf eine Reisegruppe, der sie sich angeschlossen hatte und noch einige male mehr stand sie kurz davor erkannt, oder erwischt zu werden. 
Das erste mal in Victoria, wo es einige Leute gab, die sie kannten, auch von der Stimme her, dann in Port Alfred und in Vonda hatte ihr ein Straßenräuber den Schal vom Hals gerissen, so dass ihr Kragen für alle sichtbar war, doch nur durch einen dummen Zufall, einem tollpatschigem Kajirus, der sie anrempelte und sie zu Boden fiel, blieb der Kragen unentdeckt, denn sie konnte den am Boden liegenden Schal ergreifen und diesen schnell genug anlegen, bevor zwei Rarii bei ihr waren. 

Nun hatte sie die Tore von Thentis durchschritten, ihrer alten Heimat. Sie saß im Teehaus und war sich nun doch nicht mehr so sicher ob sie bei ihrer früheren Herrin, der Heilerin Fhina, an die Tür klopfen sollte. Sie würde auch hier bestraft werden, sie trug die Kleidung einer freien, auch wenn sie eher wie ein Urtmädchen aussah und sie war von ihrer Herrin geflohen, doch sie würde jede Strafe akzeptieren, wenn sie nur wieder beachtet werden würde, wenn sie arbeiten dürfte, man sie brauchen würde, ihr Wissen nutzen und wenn sie nur ab und an mal etwas Zuneigung bekommen würde. All das hatte sie seit der Ankunft in Argentum nicht mehr bekommen, immer nur Hausarbeit und nicht mal eine Streicheleinheit. Ja sie war eine Sklavin, hatte keine Wünsche zu haben, hatte keine Ansprüche zu stellen, hatte sich zu fügen und müsste sich ihrem Schicksal fügen, aber sie war ein Mensch, ein Mensch der fühlt und leidet.
Von ihren letzten zwei Kupfermünzen kaufte sie sich einen frischen Saft, den letzten für eine lange Zeit, denn wenn sie gleich zum Heilerhaus gehen und sich dort zu erkennen geben würde, dann würde sie wieder auf den Knien landen und die Sklavin sein, die sie schon immer war, sofern man sie nicht verjagen würde.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

*seufzt* So viel dazu, das sie ihrer neuen Herrin treu ergeben war *schnüff*

KendrickMcMillan hat gesagt…

War sie, aber sie fühlt sich halt nicht beachtet, so als wenn sie nicht da wäre..... von der Heilerhelferin zur Topf Sklavin, die niedrigste Art des Sklaventums, das kann echt frusten. Der Herr hat seine Sklavin und schenkt ihr somit kaum oder keine Beachtung und ihre Herrin hat ihre Hilfe auch schon länger nicht mehr benötigt.
^^