Viel Zeit zum Nachdenken

Nukarr fluchte und schmiss allerlei lose, greifbare Gegenstände durch die Gegend. Wieso hatte er diesem blöden Hutten nur geglaubt? Hutten kann man nichts glauben und trauen kann man denen schon gar nicht. Vielleicht war es dieser große rot-grünen Lolly, an dem er rumsabberte (wann sieht man schon einen Hutten nen Lolly lutschen), oder die kleine mit den mächtigen Gasongas zu dessen Füsse?...Bauch??? Ach scheiß drauf, vor dem Hutten auf dem Boden sitzend. Es sollte ein einfacher Auftrag sein…… rein ins System, warten, Opfer abfangen in Karbonit packen, weg und Kredits kassieren, easy going. Aber die schleimige Schnecke hatte wohl andere Pläne, oder jemand hat ne Menge Credits mehr ausgepackt. Kaum aus dem Hyperraum donnerte ein Inferno auf die New Avalon ein. Eigentlich waren die Schilde seines Schiffes ja für allerlei Späße zu haben, doch gegen zwei Harrower Dreadnaughts hatte er keine Chance…… das er noch lebt, war wohl nur der Imperialen Idioten zu verdanken, die es unterlassen hatten ihn mit Jägern auf die Pelle zu rücken und was müssen die vor Angst gebrüllt haben als er mit seinem Schiff direkt auf deren Brücke zugeflogen ist um dann kurz vor dem Einschlag das Schiff zum zu reißen und direkt in den Hyperraum zu verschwinden. Der Flug dauerte nur Sekunden, es war also nicht wirklich eine Flucht, denn die Schäden am  Schiff zu diesem Zeitpunkt schon zu groß. Der Antrieb flog ihm förmlich um die Ohren und der plötzliche Abbruch des Hyperraum Flugs riss so ziemlich jedes Teil von der Außenhaut ab, was auch nur ein bisschen vorstand. Diesem ganzen Schrott, der nun durchs All driftete, der Tatsache, dass seine Crew ziemlich tot durchs All trieb und nichts mehr im Schiff funktionierte außer seiner Rüstung, die ihn noch eine Zeit lang vor dem Vakuum schützen würde, war es dann wohl sein Glück, dass die beiden später eingetroffenen Dreadnoughts nichts weiter unternommen hatten und wieder abgezogen waren.

Kaum das die Schiffe weg waren, machte er sich eiligst daran, das Leck zu schließen und die Lebenserhaltungs Systeme wieder lauffähig, dann brauchte er noch ein, zwei funktionstüchtige Droiden, die er auch fand…naja, fast funktionstüchtig……

Nun trieb der Haufen Schrott irgendwo im Slice zwischen Nar Kaaga und Lannik herum und irgendwie wollte nichts klappen, für die wichtigsten Reparaturen fehlte das Material und es bestand auch keine Chance auf Kommunikation nach draußen….denn da wo mal das Funksystem war, klaffte jetzt ein Loch, durch das man bis zur Außenwand des Schiffes schauen konnte. Als dann noch die blöde R4 meinte, einer könnte ja aussteigen und schieben verringerte sich die Anzahl seiner helfenden Droiden von zwei auf eines, der war aber dann um so motivierter und sehr sehr still.

Mit ein paar Tricks, die ihm aber seine einzige Rettungskapsel kostete, schaffte Nukarr es dann irgendwie das Schiff in Bewegung zu setzten, nicht besonders schnell, aber schneller als ein Hutte kriechen kann……in fünf bis sechs Jahren würde er dann wohl einen Bewohnten Planeten erreichen, aber bis dahin wäre er zum Glück ja schon verhungert……alles war so perfekt. Die letzte Alternative für ihn wäre noch die Karbonitkammer, eingefroren von einem Droiden und bei totalem Energieverlust auch dort des Lebens beraubt…….Ne, das gefiel ihm nun gar nicht.

Während Nukarr so in seinem Cockpit saß und über die vielen Arten des Sterbens nachdachte (man will ja ein angenehmes Ableben) verdunkelte sich plötzlich das Cockpit als ein Schiff über dem Seinen auftauchte. Nun wünschte er sich, er wäre tot, denn er kannte das Schiff, es gab in der ganzen Galaxis nur ein Schiff, welches von unten extrem rosa Lackiert war und welches obendrein auch noch Pusteblume heißt…..das Schiff seiner „Geschäftspartnerin“ Natasha“.

Er wusste nicht wie sie ihn gefunden hatte und auch nicht wie sie es bewerkstelligen konnte sich in die teileweise noch existente, interne Kommunikation ein zu hacken, doch aus dem internen Lautsprecher des Schiffs krächzte ihre Stimme „Hey, Flauschi, alles klar bei dir?“

Er wollte sterben, jetzt, hier, sofort……warum brach denn das Schiff nicht augenblicklich auseinander, wieso war kein Termaldetonator zu Hand? Noch mitten in seinen Gedanken koppelte Natashas Schiff an das seine an und kurze Zeit später stand sie mit einem breiten Grinsen neben ihm.

„Junge, Junge, Flauschi, deinen Kahn hats aber mächtig zerlegt“

Warum sollte er sterben, er konnte sie doch umbringen und ihr Schiff übernehmen, wäre eine tolle Idee und dann würde ihn auch niemals mehr jemand „Flauschi“ nennen.

„Der Hutte hat mich ans Imperium verraten“ grummelte Nukarr, „vermutlich hat er heraus bekommen, das ich auch seine Konkurenz bediene. Der Auftrag war eine Falle und sie haben das Schiff zusammen geschossen.“

„Ja, das haben sie, hier ist ja nichts mehr heil, alles nur noch Schrott.“

Nukarr nickte „Ich muß mir wohl was neues besorgen.“

„Kannst ja bei mir anheuern,“ grinste sie ihn frech an und er erwiderte „vergiss es, eher wird ich Forstward auf Yavin 4.

„Och, Flauschüüüüüü.“

Seine Hände verkrampften sich, er hasste es, wenn sie ihn so nannte und sie wusste wie sehr sie ihn damit ärgern konnte. Er könnte ihr jetzt die Kehle mit seinen Krallen zerfetzten, einfach so, keinen würde es stören, er würde irre lachen und ihr Röcheln genießen, einfach so……..

Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter, schaute ihn mit ihren großen grünen Augen an und sagte leise, aber mit einem weiteren Grinsen „Flauschüüüüü, pack deine Sachen und komm erst mal mit.“

Widerwillig stimmte er ein, schob sie unsanft von sich und kurze Zeit später ließen sie die Überreste der New Avalon hinter sich mit Ziel Tatooine, wo er sich nun irgendwie eine neue Beschäftigung suchen durfte…oder ein Schiff, oder beides....und eine Mannschaft fehlte ja auch........